Was sind Aminosäuren?

N-Trimethylglycin, Proteine- und Aminosäuren tauchen mittlerweile in jeder Produktbeschreibung auf und versprechen nahezu eine Fanggarantie. Doch was steckt eigentlich dahinter und wie kann ich diese Fachausdrücke für mich einsetzen, um meinen Fangerfolg zu steigern?

Dieser Frage wollen wir in den folgenden Zeilen mal auf den Grund gehen und auch auf die Wirkungsweise der bei uns verwendeten Aminosäuren eingehen.

Aminosäuren liegen entweder einzeln oder gebunden vor. Verbindungen aus zwei Aminosäuren werden Dipeptide genannt und Verkettungen von mehr als 100 nennt man Proteine.

Aminosäurederivate sind Abspaltprodukte von Aminosäuren, hierzu zählen unter anderem Betaine – eine Stoffklasse, deren namensgebender Stoff Betain ist. Als absolute Granate unter den Attraktoren ist jedoch nur das Glycin-Betain, oder N-Trimethylglycin bekannt, welches aus der Zuckerrübe gewonnen wird bekannt.

Diese Erkenntnis besteht bereits schon seit den 70er Jahren und wurde von japanischen Forschern entdeckt und als Fressstimulator in Futterpellets eingesetzt. Gerade bei Zuchtfischen (auch der dickste Moosrücken, hat in der Regel auch mal so klein angefangen) konnte ihn unzähligen Versuchen eine erhöhte Futteraufnahme nachgewiesen werden.

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Welche verwenden wir?

Enthält alle lebensnotwenigen Stoffe, die auch in der natürlichen Nahrung vorhanden sind und sorgt damit für ein gesundes Wachstum. Kräftigt das Bindegewebe und stärkt die Blutgefäße. In der Natur kommt L-Prolin in Tintenfischen, Fischen, Krabben, Garnelen und Hummern vor.

Sorgt Für eine ausgeglichen Nährstoffbilanz und wird für die Aufnahme von Kohlenhydraten benötigt. Zusätzlich stärkt es noch das Immunsystem der Fische, wirkt antibiotisch und fördert die Wundheilung. Besonders bei Wassertemperaturen unter 14 Grad wirksam. In der Natur kommt es vor allem in Krill, Krabben und Muscheln vor.
Unterstützt den Aufbau von Muskelgewebe, steigert die körperliche Leistungsfähigkeit und gilt als geschmacksverstärkende Aminosäure. Alanin kommt vermehrt in der bevorzugten Nahrung von gründelnden Fischen wie Würmer, Zuckmücken Larven und Tubifex vor.
Unterstützt den Zellaufbau und das Immunsystem, da es Antioxidantien bildet. Auch für den Erhalt und Aufbau von Nervenzellen ist es wichtig. In der Natur kommt es in Muscheln, Garnelen und Krustentieren vor.
Glutamat ist das Salz der Glutaminsäure und wird sehr häufig als Geschmacksverstärker bezeichnet. Unterstützt den Aufbau und die Erneuerung von Muskelgewebe. Kurbelt den Energiestoffwechsel an und regt zur Nahrungssuche an. Natürliches Vorkommen in Krabben, Garnelen und Miesmuscheln.
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Welche verwenden wir?

Appetit- und geschmacksverstärkende Aminosäure. Liefert Energie für den Stoffwechsel, stärkt das Immunsystem und bildet Wachstumshormone. In größeren Dosen kommt es in Krustentieren vor.
Kurbelt die Stoffwechselfunktion an und beschleunigt die Verdauung. Ist besonders bei pflanzenfressenden Fischen wirksam. In der Natur kommt es vor allem in Muscheln vor.
Beschleunigt die Verdauung und den Stoffwechsel. Stärkt auch das Immunsystem und unterstützt vor allen Dingen die Wundheilung von Omnivoren und Herbivoren Fischen. In der Natur kommt es vor allem in bodenlebenden Wasserorganismen wie Larven und Würmern vor.
Wirkt als Geschmacksverstärker und erhöht die Futterakzeptanz. Wirkt gleichzeitig verdauungsfördernd und ist für das Wachstum der Fische verantwortlich. Natürliches Vorkommen in Krustentieren sowie Muscheln.
Gerade bei Bodybuilder ein beliebter Zusatz um schnell Muskeln aufzubauen. Liefert Energie für den Körper und die Nervenzellen. Träge Fische werden aktiver und beginnen intensiv nach Nahrung zu suchen.

Wie wirken Aminosäuren auf Karpfen?

Da die beschriebenen Stoffe allesamt sehr leicht wasserlöslich sind, können diese von den Karpfen über ihren Geruchs- und Geschmackssinn gut wahrgenommen werden. Das geschieht über seine Chemorezeptoren, die über den gesamten Kopf verteilt sind und es dem Fisch ermöglichen viele unterschiedliche gelöste Substanzen im Wasser zu erkennen und deren Ursprung zu verfolgen. Diese Substanzen signalisieren dem Karpfen das Vorhandensein natürlicher Nahrung und lösen einen Suchreflex aus.

Des Weiteren sind essentielle Aminosäuren lebenswichtig, können jedoch nicht selbst vom Körper hergestellt werden, sondern müssen zusätzlich über die Nahrung aufgenommen werden.

Durch umfangreiche Tests am heimischen Aquarium und aus diversen wissenschaftlichen Untersuchungen (Japan, Russland, Frankreich) kristallisierten sich nebenstehende Aminosäuren als besonders attraktiv bei omnivoren Fischen (Allesfresser) und Herbivoren (Pflanzenfresser).